Gut sortiert und nicht so rummelig

Sie kamen gestern wieder aus Borken, Raesfeld, Lembeck und weiteren Nachbarkommunen: Junge Mütter, Großeltern und Väter, die die Gelegenheit nutzten, bei der Aktion „Gänseblümchen“ gut erhaltene Kindergarderobe zu ver- beziehungsweise einzukaufen.

Eine Wanne voll Kleidung, in die ihr vierjähriger Sohn nicht mehr hineinpasst, schleppte zum Beispiel Kerstin Lienemann ins Pfarrheim von St. Georg. Dort betreibt die Aktion „Gänseblümchen“ seit 2010 ihren Kinder- und Jugendkleidermarkt. Die zu klein gewordenen Sachen brachte die Lembeckerin zum Verkauf. Sie nahm im Anschluss „neue“ Sachen mit. „Ich kaufe fast alles für meinen Sohn hier“, sagte sie. Der Preis stimme. Wichtiger aber noch ist ihr, die Tatsache, dass die getragenen Sachen bereits mehrfach gewaschen wurden. „So sind keine schädlichen Chemikalien mehr in der Kleidung.“

„Das bekommt man sonst nirgends.“

Ähnlich argumentierte Birgit Wensing. Auch sie kommt regelmäßig von Lembeck, um in Heiden für ihren bald zweijährigen Sohn einzukaufen. „Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.“

„So ein Angebot hätte ich mir früher auch gewünscht, als die Kinder klein waren“, meinte Edeltraud Rüding. Mit ihrem Mann Christian schaute die Borkenerin in den Regalen nach Kleidung für vier ihrer Enkelkinder. „Fünf Jacken für 16 Euro habe ich das vergangene Mal mitgenommen“, berichtete die Großmutter. „Das bekommt man sonst nirgends.“

Wie die anderen Kunden, die die BZ befragte, hofft sie, dass die Aktion „Gänseblümchen“ neue Verkaufsräume findet. Denn, wie berichtet, muss das ehrenamtliche Team aus dem Pfarrheim raus, sobald der Neubau fertig ist und das alte Gebäude verkauft wird. Knapp 150 Quadratmeter Verkaufsfläche hat das Team derzeit im Souterrain und im Erdgeschoss zur Verfügung. Im geplanten „Haus der Begegnung“ ist derzeit ein Raum von rund 60 Quadratmetern für sie vorgesehen. „Zu klein“, wie Teamsprecherin Petra Jokiel am Montag dem Bürgermeister und Ratsvertretern bei einem Besuch verdeutlichte.

„Total wichtig“, findet Patrizia Pufferi das Angebot. Lange habe sie auf ihre Kundennummer gewartet. Jetzt bringt sie regelmäßig aussortierte Ware und nimmt neue mit. „Hier kann man die Sachen fünf Monate im Angebot lassen und nicht nur drei Stunden“, verdeutlichte die Gemenerin das für sie Besondere des Heidener Marktes. Auch der Internetverkauf ist für sie keine Alternative. Dieser sei „viel zu aufwendig“.

Christian Marks aus Ramsdorf trug gestern Puppenbettchen und Bedarfsartikel ins Pfarrheim. „Das Angebot hier ist übersichtlich und gut sortiert“, lobte er ebenso wie Stefanie Jendritza. Sie hatte für ihre Tochter Malea wieder Schönes gefunden.

Auch Ramona Hüning, die mit ihrer Schwester aus Ramsdorf zum Einkaufen in Heiden war, möchte das Angebot nicht missen. „Dadurch, dass hier regelmäßig geöffnet ist, ist es nicht so rummelig wie auf Märkten, die nur ein- oder zweimal im Jahr organisiert werden“, hob sie anerkennend hervor.